(juste) AVANT
Liebe auf den letzten metern
Geschrieben von Antoine Jaccoud
(ins Deutsche übertragen von Alex Capus)
Der Stier Furioso und die etwas betagte Milchkuh Martha kommen auf dem Weg zur Schlachtbank nebeneinander zu stehen. In Zeiten der standardisierten, künstlichen Befruchtung lebten beide bislang allein zum Zwecke der Vermehrung des Besitzes ihrer Besitzer ein Leben ohne Liebe. Während sie nun auf den Tod warten, erzählen sie sich voneinander, tauschen Erfahrungen aus und entdecken Gemeinsamkeiten. Auf den letzten Metern bis zur Hinrichtung verlieben sie sich, trösten sich gegenseitig, sprechen sich Mut zu und schenken sich Zärtlichkeiten, welche ihnen ihre Besitzer nicht gegeben haben. Brigitte Karner und Peter Simonischek bringen im neuen Programm "justeAVANT" das Zwiegespräch der beiden unglücklichen Schlachthaus-Kandidaten Martha und Furioso mit unnachahmlicher Bühnenpräsenz zum Leben. Der berührende Dialog schlägt - trotz der kolportierten Zustände in der heutigen Fleisch- und Milchfabrikation und angesichts des unausweichlichen Endes - dennoch auch humor- und liebevolle Töne an. Die tragische Komödie wird vom stimmigen, extra dafür komponierten Soundtrack von Emil Berliner klanglich getragen und kommentiert. Brigitte Karner - Martha Peter Simonischek - Furioso Martin Vetters - Technik Emil Berliner - Soundtrack DIE KLEINE KOMÖDIE. EINE LIEBESGESCHICHTE IN BRIEFEN
von Arthur Schnitzler DIE KLEINE KOMÖDIE. EINE LIEBESGESCHICHTE IN BRIEFEN
von Arthur Schnitzler Die kleine Komödie.
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Das Spiel mit dem eigenen Ich, das Verkleiden und So-tun-als-ob, um dem Alltagstrott zu entfliehen, durchzieht Literatur und Film wie ein roter Faden. Doch gerade heute, in einer Zeit, in der (fast) jeder sein kann, was er will, wirkt das Thema von Arthur Schnitzlers Kleine Komödie auf Anhieb besonders vertraut.
Das Spiel mit dem eigenen Ich, das Verkleiden und So-tun-als-ob, um dem Alltagstrott zu entfliehen, durchzieht Literatur und Film wie ein roter Faden. Doch gerade heute, in einer Zeit, in der (fast) jeder sein kann, was er will, wirkt das Thema von Arthur Schnitzlers Kleine Komödie auf Anhieb besonders vertraut.
Das Spiel mit dem eigenen Ich, das Verkleiden und So-tun-als-ob, um dem Alltagstrott zu entfliehen, durchzieht Literatur und Film wie ein roter Faden. Doch gerade heute, in einer Zeit, in der (fast) jeder sein kann, was er will, wirkt das Thema von Arthur Schnitzlers „Die Kleine Komödie“ auf Anhieb besonders vertraut. In Sehnsucht nach echten Gefühlen der großen Liebe aus frühen, unbeschwerten und unkonventionellen Jugendtagen, hatten beide eine Abwechslung von der Langeweile des Wohllebens und dem ewig Gleichen gesucht. So verkleidet sich Josefine als biedere Kunststickerin und Alfred als armer Dichter. Der Höhepunkt ist eine gemeinsam verbrachte Woche in einem ärmlichen Landgasthof. Anfangs schrecklich idyllisch und dank Schönwetter durchaus erträglich, beginnt das anspruchslose Leben dann für beide doch allmählich mühselig zu werden, und unabhängig voneinander beschließen sie, beim nächsten Treffen ihre wahre Identität zu outen. Damit mündet die große Liebe genau in eines jener üblichen unsentimentalen Abenteuer ein, aus deren Routine auszubrechen Ziel der Maskerade war. Brigitte Karner - Josefine Weninger Peter Simonischek - Alfred von Wilmers Martin Vetters - Technik clara und robert schumann - briefwechsel
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Clara Wieck war erst 14 Jahre alt und bereits eine gefeierte Pianistin, als sie sich in Robert Schumann verliebt. Anhand von Briefen, die sich Clara und Robert über Jahre hinweg schreiben, veranschaulicht das Schauspieler-Ehepaar Brigitte Karner und Peter Simonischek virtuos die Stationen einer berühmten Liebesgeschichte - vom schwärmerisch-kindlichen Aufblühen der Gefühle bis zur sich entfaltenden Weiblichkeit, die schlussendlich in einer von beiden gerichtlich erzwungenen Ehe gegen den "Übervater" Friedrich Wieck mündet. Obwohl sehr warmherzig und liebevoll geschrieben, wird doch mit den Jahren die Komplexität der vielfältig gearteten Widerstände gegen diese Liebe transparent gemacht. Eine innige und spannende Geschichte, die den Zuhörer zutiefst berührt. Intoniert wird die Lesung von der brillanten, armenischen Pianistin Lilian Akopowa mit romantischen Klavierstücken, die Clara und Robert füreinander komponiert haben. Brigitte Karner - Clara Schumann Peter Simonischek - Robert Schumann Lilian Akopova - Klavier |
BRIGITTE KARNER
schloss ihre Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich ab und wurde rasch durch Theaterengagements in Österreich, der Schweiz und Deutschland bekannt. Für ihre Darstellung der Gina in Henrik Ibsens "Die Wildente" am Theater in der Josefstadt erhielt die Künstlerin eine Nominierung für den begehrten Nestroy-Preis. Brigitte Karner wirkt bei zahlreichen internationalen Film- und Fernsehproduktionen mit. Als langjährige Dozentin (Schauspielakademie Elfriede Ott) und Buchautorin („Souveräne Körpersprache kommt von innen“ – ueberreuter 2/2020) bietet Brigitte Karner personen-bezogene Coachings zu den Themen Körpersprache, Atemtechnik, Ausdruckstechnik sowie Persönlichkeitswirkung an.PETER SIMONISCHEK
wurde an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in seiner Geburtsstadt Graz ausgebildet. Es folgten Engagements am Stadttheater St. Gallen, in Bern, Darmstadt und Düsseldorf. Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an, an der er vor allem mit Peter Stein, aber auch mit Luc Bondy, Andrea Breth oder Klaus Michael Grüber zusammenarbeitete. Seit 1982 war Simonischek bei den Salzburger Festspielen in mehreren Titelrollen zu erleben, bis er 2002 in Christian Stückls Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals den "Jedermann" übernahm und mit neun Jahren in Serie zum längst dienenden „Jedermann“ Salzburgs wurde.Seit der Spielzeit 1999/00 gehört Peter Simonischek zum Ensemble des Wiener Burgtheaters und gehört diesem bis heute an. Darüber hinaus wirkte er seit 1980 in über 60 Filmen mit. Dem internationalen Publikum ist er womöglich am bekanntesten durch seine Hauptrolle in der hochgelobten Komödie TONI ERDMANN, 2016 (Drehbuch & Regie: Maren Ade)